Warum meditieren

Was ist der Unterschied zwischen der Meditation und gewöhnlichem süßem Nichtstun? Ist Meditation nicht genauso Zeitverschwendung wie tagträumerischer Müßiggang?

Die kurze Antwort ist: Meditiere und finde es selbst heraus !

Die ausführlichere Antwort liegt in den folgenden vier Prinzipien:

Auf den ersten Blick erscheint eine solche Meditation wie das krasse Gegenteil alles Praktischen.

Die folgenden Prinzipien zeigen jedoch, dass Meditation eine der besten, praktischsten Möglichkeiten ist, seine Zeit zu verbringen.

 

Erstes Prinzip

Ein klares Bewusstsein ist einem getrübten oder unscharfen vorzuziehen. Das Prinzip der Klarheit zwingt dich dazu, hellwach und so genau wie möglich, in Bezug auf deine Gedanken zu sein.

Es ist durchaus eine gewisse Klarheit in der Aussage: «Ich fühle mich schlapp.» Man ist jedoch viel klarer, wenn man sagt: «In meinem Kopf ist ein-dumpfer Schmerz. Die Augen fallen mir zu, und im Bauch habe ich ein Völlegefühl.»

Noch mehr Klarheit würde eine Betrachtung der Gedankenfolgen und der sie begleitenden Gefühle bringen, die diese Symptome der Lustlosigkeit erzeugt haben.

Achtsamkeit heißt, dass in deinem Bewusstsein eine klare, detaillierte präzise Transparenz von allem, was in dir geschieht, herrscht.

Es ist durchaus wertend gemeint, wenn wir sagen, dass die Erkenntnis der Wahrheit über den inneren Fluss des Bewusstseins der Unempfindlichkeit ihm gegenüber bei weitem vorzuziehen ist.

 

Zweites Prinzip:

Das ungehinderte Zulassen geistiger und körperlicher Bewegungen ist einem Blockieren oder Einfrieren vorzuziehen.

Das Prinzip der Neutralität zwingt dich de facto dazu, zum neutralen Beobachter deiner selbst zu werden.

Meditation heißt jedoch nicht lediglich Achtsamkeit, sondern auch das Annehmen dessen, was man gewahr wird.

Das ist das ganze Gegenteil unserer Tendenz zu verneinen, zu blockieren und festzuhalten.

Aus buddhistischer Sicht ist solcher Widerstand die Quelle der Beschränkung und alles Leidens.

Schmerz ist eine Empfindung und Leiden kommt aus dem Widerstand gegen Schmerz.

Das zweite Prinzip erfordert das augenblickliche Annnehmen dessen, was durch die erhöhte Klarheit in der Meditation enthüllt wird.

 

Drittes Prinzip:

Wenn du den beiden ersten Prinzipien folgst. wirst du merken, dass wichtige innere Wandlungsprozesse spontan in dir stattfinden.

Das Prinzip der Transformation oder inneren Wandlung lehrt, das genaue Beobachtung ohne Behinderung und Verzerrung zu Erkenntnis und positiver Wandlung führt.

Die bloße Tatsache der Achtsamkeit ohne innere Widerstände hat eine transformierende Kraft.

Du brauchst gar nicht zu versuchen, dich zu wandeln. Die Geistesgegenwart selbst bewirkt den Wandel.

Die Meditation transformiert und erfüllt durch Achtsamkeit und Akzeptanz die Gegenwart und befreit dich aus der Gefangenheit in deinen geistig-körperlichen Abläufen.

 

Viertes Prinzip:

Wenn du auf den Meditationsprozess reagierst, sei es mit Ärger, Ruhelosigkeit, Langeweile oder auch mit Seeligkeit, mach auch diese Reaktionen zum Gegenstand deiner unparteiischen Aufmerksamkeit.

Besonders in der Meditation empfiehlt es sich, Klarheit und Neutralität allen Dingen, die in dir und um dich herum passieren, zu bewahren, denn es gibt so etwas wie ein «Prinzip der automatischen Korrektur». Meditation ist ein sich selbst korrigierender Prozess. Reaktionen und Probleme, die du mit deiner Achtsamkeit hast, lösen sich von selbst, wenn du sie nur aufmerksam genug beobachtest

Wende einfach beständig die Prinzipien der Klarheit und Neutralität an und die Transformation wird sich selbst regeln, ebenso wie die Meditation, besonders wenn auch deine eigenen Reaktionen zum Gegenstand deiner Achtsamkeit werden.